Blog für philosophische Hochschullehre
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VON MATTHIAS WARKUS (JENA) Das klassische Wochenreferat, in dem zu Anfang der Seminarsitzung der Inhalt der dafür vorzubereitenden Lektüre wiedergegeben und besprochen wird, mag so ziemlich niemand. Dass man den Text vorreferiert bekommen wird, motiviert nicht zum Lesen, und gerade bei Veranstaltungen am frühen Morgen oder nach der Mittagspause sind Referate in der Regel das…
VON JAN SLABY (BERLIN) Wissenschaft ist interaktiv und kollaborativ. Überall? Nein, eine kleine Enklave hält stur am Prinzip des akademischen Ego-Shootertums fest: die Philosophie. Selbst dort, wo längst vom „sozialen Geist“ oder „verteilter Kognition“ die Rede ist, wo soziale Epistemologie und Sozialontologie auf die Lehrpläne drängen, bleiben Arbeits- und Prüfungsformen eminent individuell ausgerichtet. Ginge es…
VON OLIVIA BAILEY (BERKELEY) (Hinweis: Dieser Beitrag wurde zuerst auf Englisch als Handout für Studierende verfasst, das Manuskript ist hier zu finden. Übersetzung: LehrGut-Redaktion.) Bevor man beginnt, sich an etwas zu beteiligen, möchte man natürlich wissen, worum es dabei geht. Also: Ein philosophisches Gespräch. Was ist das? Das ist eine erstaunlich schwierige Frage. Wir könnten…
VON MARKUS RAUTZENBERG (ESSEN) Philosophie außerhalb angestammter philosophischer Fachbereiche und im Umfeld von Kunst und Design zu vertreten, bringt seine besonderen Herausforderungen mit sich. Ich sage absichtlich „vertreten“ und nicht nur „unterrichten“; denn viele Erwartungen (und manchmal auch Vorurteile) begegnen einem nicht nur von Seiten der Studierenden – hier eigentlich noch am wenigsten –, sondern…
VON JOCHEN HENRIK HARTZ (KIEL) Häufig werden digitale Lehr- und Lernangebote in der philosophischen Hochschullehre entweder blind bejubelt oder pauschal als Tinnef belächelt. Eine abwägende Perspektive ist eher selten. Dabei zeigt ein Digitalisierungsprojekt der CAU Kiel, dass gerade eine bewusste Auseinandersetzung mit den Grenzen von E-Learning helfen kann, dessen Potenziale zu nutzen. Spätestens mit der…
VON ANJA BERNINGER UND ANNE BURKARD (GÖTTINGEN) Wie können Philosophiestudierende in ihren ersten Seminaren dabei unterstützt werden, sich die häufig anspruchsvollen philosophischen Texte zu erschließen und selbst erste Essays und Hausarbeiten zu verfassen? Insbesondere in Studiengängen, die keine gesonderte Einführung in das wissenschaftliche Arbeiten vorsehen, kann es für Lehrende mit einer Reihe von Herausforderungen verbunden…
VON ALMUT KRISTINE V. WEDELSTAEDT (BIELEFELD) Die Grundidee des Satellitenseminars ist einfach: Studierende tun sich zu einer Kleingruppe von mindestens drei Personen zusammen. In dieser Kleingruppe verständigen sie sich auf ein Thema, das sie bearbeiten möchten. Das kann etwa ein Buch sein wie Quines „Word and Object“ oder ein Themengebiet wie Tierethik. Die Studierenden entwerfen…
VON MARTIN LENZ (HAGEN) Als ich Anfang der neunziger Jahre in Bochum Philosophie studierte, schien es in der Philosophie ein Bilderverbot zu geben. Mein akademischer Lehrer Kurt Flasch zum Beispiel lehnte es sogar weitgehend ab, die Tafel zu benutzen.* Das kam mir damals sehr seltsam vor. Ich habe ihn nie danach gefragt, aber vielleicht geht…
VON TANJA RECHNITZER (HANNOVER) Ein Philosophie-Seminar mit über 80 Teilnehmenden – vor dieser Herausforderung stand ich im Sommer 2023 mit meinem Seminar zum Thema „Ziviler Ungehorsam“. Wie kann man große Seminare aktivierend gestalten, die Studierenden sinnvoll einbinden und konstruktive Diskussionen ermöglichen? Für diesen Zweck habe ich ein Konzept der „aktiven Rollen“ entwickelt und umgesetzt, bei…